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Beim Orgelbau dominiert bis heute die Handarbeit.
Serienproduktion gibt es nicht, und jede Pfeife hat bereits ihren
vorbestimmten Platz im Instrument.
In
der Tischlerei fertigt der Orgelbauer aus europäischen Hölzern
Gehäuse und Windladen. In der Gießerei werden die Pfeifen
aus Metall gegossen. In der Pfeifenwerkstatt werden sie von Hand
gelötet und geformt.
Es dauert
lange, bis aus Holz und Metall eine Orgel oder ein Harmonium entsteht.
Bis zum ersten wohltönenden Klang können viele Monate
vergehen.
Allein
30 Arbeitsschritte sind nötig, um eine einzige Orgelpeife
zu produzieren. Bei der Klangerzeugung setzen Orgelbauer noch
immer auf bewährte Technik. Nur bei der Vorprogrammierung
von Klangfarben hält auch im Orgelbau die moderne Technik
Einzug. Neben Holz- und Metallverarbeitung stehen also auch Pneumatik,
Elektronik und Mechanik auf dem Ausbildungsplan.
Kurz-Info
Wichtig für diesen Beruf:
Handwerkliches Geschick, musikalisches Gehör
Berufsart:
Anerkannter Ausbildungsberuf, der in zwei Fachrichtungen angeboten
wird:
Orgelbau und Pfeifenbau
Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre
Ausbildende Betriebe:
Orgel- und Harmoniumhersteller bzw. Werkstätten, Restaurierungswerkstätten,
Museen
Ausbildung
Allgemeine Ausbildungsinhalte
sind unter anderem:
- Lesen und Anfertigen von Skizzen und Zeichnungen
- Be- und Verarbeiten
von Holz, Metallen und Kunststoffen
- Herstellen
von Windversorgungsanlagen und Bau von Windladen
- Anfertigen
von Holzpfeifen einfacher Bauart und zylindrischen Pfeifen aus
Zinnbleilegierung
- Aufbauen
von Orgeln in der Werkstatt und Stimmen von Orgelpfeifen und Harmoniumzungen
- Intonieren
von Pfeifen
- Pflegen und
Reparieren von Orgeln und Harmonien
- Herstellen
von Spieltischteilen und Gehäuseteilen
- Anfertigen
und Montieren von Trakturteilen und Montieren von Orgeln am Aufstellungsplatz
- Herstellen
von Platten für Metallpfeifen, von labialen Metall- und Holzpfeifen
sowie von lingualen Pfeifen
Weiterbildung zum
- Orgel- und
Harmoniumbauermeister
- Techniker
- Gestalter
- Betriebsassistent
(HWK)
- Sachverständiger
Außerdem
kann das Fachwissen während oder nach der Ausbildung in verschiedenen
Lehrgängen an den Berufsbildungseinrichtungen der Handwerkskammern
und Fachverbände vertieft werden.
Quelle: www.handwerk.de
- © Foto: ZDH
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